Die enorme Heilkraft der Nadelstiche
Die Akupunktur ist eine Therapieform der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und gehört zu den ältesten medizinischen Heilverfahren. Auf der Körperoberfläche sind viele Leitlinien, die sogenannten Meridiane, angeordnet, auf denen sich etwa 400 Akupunkturpunkte befinden.
Nach der Auffassung der TCM wird unser Körper von der Körperenergie Qi zwischen den Gegenpolen Yin und Yang auf den Meridianen durchflossen. Wird das Gleichgewicht gestört, kann Qi nicht mehr ungehindert zirkulieren, Krankheiten sind die Folge.
Mit hauchdünnen Nadeln werden sensible Reize an bestimmten Akupunkturpunkten gesetzt, welche Störungen im gesamten Organismus (z.B. die Schmerzweiterleitung zum Gehirn) beeinflussen können.
Ziel der Akupunktur-Behandlung ist es, das „Qi“ im Organismus zum Fließen zu bringen. Wird es durch die Behandlung wieder in seine Bahn gelenkt, kann das vom Patienten z.B. als Schmerzlinderung, Wärme oder Schweregefühl im Körper oder dem Gefühl einer tiefen Entspannung erlebt werden.
Teilweise wird die Akupunktur mit der chinesischen Wärmebehandlung (Moxatherapie) kombiniert.
Vor einer Akupunktur-Sitzung wird der Patient ruhig und entspannt gelagert. Beim Einstich entsteht eine minimale unangenehme Empfindung, die beim Tiefergehen der Nadel in der Regel verschwindet. Erst wenn die Nadel an ihrem endgültigen Platz ist, soll ein unterschiedlich dumpfes Gefühl entstehen, was mit der Nadelwirkung gekoppelt ist und „DeQi-Gefühl“ genannt wird. Nach einigen Minuten lässt dieses Gefühl nach, so dass der Patient ohne größere Sensationen während einer Behandlungsdauer von ca. 20 Minuten entspannt liegt. Es werden immer so wenig Nadeln wie möglich gestochen, in der Regel 10 – 15 Nadeln in einer Sitzung.
Die Akupunktur wird bei chronischen Lendenwirbelsäulenschmerzen und chronischen Schmerzen bei Kniearthrose von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Hinweis:
Die Akupunktur ist eine auf Erfahrung basierende Behandlungsmethode. Der Einsatz der Akupunktur bei vielen Erkrankungen ist noch nicht nach den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin wissenschaftlich hinreichend abgesichert. Ein Erfolg der Akupunkturbehandlung kann nicht in jedem Behandlungsfall gewährleistet werden.