Unser Körper besteht aus unzähligen Strukturen wie Knochen, Muskeln, Sehnen und Organen. Knochen geben dem Körper Halt, sorgen für Festigkeit und schützen vor Druck- oder Zugbelastung. Muskeln hingegen können sich zusammenziehen und dehnen und ermöglichen Bewegung. Es ist jeweils die Funktion, die eine Struktur zu dem macht, was sie ist.
Ändert sich die Funktion, dann ändert sich auch die Struktur. So wächst ein Knochen, wenn er ständig unter Druck- und Zugbelastung steht, genauso wie ein Muskel stärker wird. Werden Knochen oder Muskeln nicht mehr gebraucht, dann werden sie schwach und verkümmern. Gleiches gilt für alle anderen Strukturen des Körpers: ein Mehr an Funktion führt meist zu einem Mehr an Struktur und umgekehrt.
Die Erkenntnisse der Osteopathie berufen sich auf diese wechselseitige Wirkung von Struktur und Funktionen. Denn Funktionsstörungen zeigen sich als beeinträchtigte Bewegungen einer Struktur. Indem der Osteopath die Bewegungen überprüft, kann er eine Funktionsstörung feststellen. Anschließend wird die Struktur mit manuellen Techniken unterstützt, zu ihren ursprünglichen Bewegungen zurückzufinden. Stimmen die Bewegungen der Struktur wieder, dann kann diese erneut in vollem Umfang funktionieren.
Wie sieht eine osteopathische Behandlung aus?
Vor jeder Behandlung wird der Patient über seine Krankenvorgeschichte befragt (Anamnese) und umfassend körperlich untersucht. Auf dem Boden der gefundenen Funktionsstörungen wird eine bzw. mehrere Diagnose/n gestellt. Daran schließt sich die osteopathische Behandlung an. Osteopathische Behandlungen sind nur sehr selten schmerzhaft, meistens kommen „weiche“ Techniken zum Einsatz, teilweise ist eine aktive Mitarbeit des Patienten notwendig. Durch die Behandlung wird der Körper zur Selbstregulation angeregt.
Anmerkung:
Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbst-verständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Für den Bereich der Wirbelsäule, z.B. beim chronischen Schmerz-Syndrom der Wirbelsäule geht die Bundesärztekammer in der Regel von einer Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen aus (Deutsches Ärzteblatt 2009, Seite 2325 ff.) Im Übrigen gibt es bislang keine Studien, die in wissenschaftlicher Hinsicht die Wirkungsweise der Osteopathischen Medizin nachweisen.
Quelle: www.daao.info