Prolotherapie – alte Behandlungsform neu entdeckt?
Die Prolotherapie – ausführlich auch Proliferationstherapie – ist eine Form der Injektionstherapie, mit der gelockerte, erschlaffte Bänder gestärkt werden können.
Die wohl häufigste Ursache chronischer Rücken- und Kreuzschmerzen ist ein „Ausleiern“ der Bandverbindungen durch jahrelange Unterfunktion der Muskeln. Schon über 80 Jahre ist dieser Zusammenhang bekannt und auch neuere Forschungsergebnisse bestätigen dies. Darüber hinaus werden Bandscheibenvorfälle erst als Folge einer solchen jahrelangen Fehlbalance angesehen.
Wenn die beklagten Beschwerden auf eine Insuffizienz der Bandverbindungen (Sehnen) beruhen, reicht es typischerweise nicht aus, nur die Muskulatur durch Übungen zu kräftigen. Der Erfolg ist oft nur kurzfristig oder bleibt ganz aus. Durch das Spritzen einer Mischung eines Lokalänesthetikums und Traubenzucker in und an diese beschwerdeauslösenden Bänder werden diese verstärkt. Der Wirkstoff lockt Bindegewebszellen an, die sich dort vermehren. Dieser Vorgang braucht einige Wochen, um die Bänder dauerhaft zu verfestigen. Mehrere Injektionen sind erforderlich.
In den ersten Tagen nach der Injektion treten erfahrungsgemäß verstärkte Beschwerden auf. Schonung ist anfangs erforderlich, aber keine Bettruhe. Leichte Bewegung sollte erfolgen. Die Injektionen werden im Abstand von 7-10 Tagen wiederholt, je nach individueller Reaktion.
Insgesamt besteht eine Injektionsserie meist aus 4 Sitzungen. Ein Erfolg ist ungefähr 6-8 Wochen nach der letzen Spritze zu erwarten…